Polyamorie Konferenz
Eine Woche Zugriff. Flexibel streamen vom 17.-24.11.2024
Die Online-Konferenz für Polys, ihre Partner*innen, neugierige Menschen und interessierte Fachkräfte
10 Vorträge
7 Deep Dives
1 Live-Q&A-Termin
Bonus: Konferenz 2023
Freue dich auf 10 Vorträge!
vom Expert*innen-Netzwerk Polyamorie für Beratende und Therapeut*innen (ENP) und drei Gästen!
Während der Konferenzen 2024 kannst du alle Beiträge flexibel ansehen. Du bestimmst, wann du sie ansiehst und in welcher Reihenfolge.
Freue dich auf 7 Deep Dives!
Was ist ein Deep Dive? Die Vertiefung eines Vortrags durch wechselnde Poly-Expert*innen des ENP.
Freue dich auf 1 Live-Q&A!
Am letzten Tag der Konferenz (24.11.24) hast du von 18-19 Uhr die Möglichkeit, live bei Zoom den Vortragenden deine Fragen zur Konferenz zu stellen.
Den Link zum Live-Q&A erhältst du direkt nach dem Ticketkauf per E-Mail.
Freue dich auf einen Bonus!
Mit dem Ticket für 2024 kannst du die Konferenz 2023 ab jetzt kostenlos ansehen
Um allen Menschen, die mehr Wissen und Werkzeuge zu Polyamorie wollen, die Teilnahme zu ermöglichen, bieten wir Tickets gestaffelt nach Einkommen an.
Reguläres Einkommen
Geringes Einkommen
Kein Einkommen
Vorträge vom Expert*innen-Netzwerk Polyamorie für Beratende und Therapeut*innen (ENP) und drei Gästen:
Leonie Henning (Veranstalterin): Poly-Mono-Beziehung: (D)ein Fahrplan zum Erfolg
Leonie Henning beschreibt die Herausforderungen und Entscheidungsprozesse für (bisher) monogame Menschen, die Polyamorie erkunden wollen, und für Polys, die überlegen Beziehungen mit monogamen Personen einzugehen.
Sie betont die Notwendigkeit offener Kommunikation, damit beide Seiten ihre Bedürfnisse und Beziehungsmodelle klar verstehen und mögliche Konflikte frühzeitig erkennen. Eine achtsame Annäherung erfordert Zeit und emotionale Ressourcen, um die Tragfähigkeit der Beziehung realistisch abzuschätzen und eventuelle Missverständnisse zu vermeiden.
Annika Ackermann (Veranstalterin): People Pleasing Polys: Was tun, wenn die V-Spitze zu nett ist?
Annika Ackermann erläutert, dass People Pleasing, also das Bedürfnis, es anderen recht zu machen, oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse erfolgt und in polyamoren Beziehungen, besonders an der V-Spitze, zu Problemen führen kann. Dieses Verhalten kann zu Missverständnissen und Enttäuschungen führen, wenn widersprüchliche Wünsche entstehen, da People Pleaser oft Schwierigkeiten haben, klare Grenzen zu setzen. Sie empfiehlt, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und transparent zu kommunizieren, auch wenn dies Konflikte bedeuten könnte, um langfristig gesunde Beziehungsmuster zu etablieren.
Sonja Jüngling: Transparenz in offenen Beziehungen
Sonja Jüngling erklärt Transparenz in Beziehungen als bewusst reflektierte Kommunikation, die über Ehrlichkeit und Offenheit hinausgeht, indem man nur das teilt, was zum gegenseitigen Verständnis notwendig ist, ohne zu überfordern. Sie betont, dass Transparenz kontextabhängig ist und erfordert, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar zu verstehen und zu kommunizieren. Durch Selbstreflexion kann Transparenz helfen, Konflikte zu vermeiden und Missverständnisse in Beziehungen zu klären.
Jeremy Shub: Polyamory: Healing after hurt ¹
Jeremy Shub explains that emotional hurts in relationships are unavoidable, ranging from minor incidents to significant conflicts, and emphasizes the importance of repair through understanding and clear communication. They suggest expressing hurt as "I feel hurt" rather than "you hurt me" to reduce blame and foster empathy, and stress that emotional literacy is essential for building trust. Apologies should involve responsibility, and active listening—aiming to understand before responding—is crucial, especially in complex relationship dynamics like non-monogamy.
Christina Gesing: Safer Heart Talk: Wie schütze ich mein Herz?
Christina Gesing beschreibt den "Safer Heart Talk" als Gesprächsformat, das es Menschen ermöglicht, ihre Beziehungswünsche, Grenzen und Erwartungen offen zu besprechen und dadurch Missverständnisse zu vermeiden. Das Format umfasst flexible Fragen zu Identität, Beziehungsvorstellungen und Absprachen, die je nach Situation angepasst werden können. Gesing betont, dass solche Gespräche sich über die Zeit entwickeln und in Dating-Apps schon erste Informationen geteilt werden können, um Klarheit und Verständnis zu fördern.
Freya Rose: Embodied strategies for overcoming relationship conflict and attachment distress ¹
Freya Rose introduces the "STOP" method for managing conflict, which involves using a safe word or gesture to pause escalating arguments. Couples set a brief timer to take space and calm down, then return to discuss the issue with a clear mind. This approach helps partners take mutual responsibility for maintaining respect and trust, even during disagreements.
Kim Begemann: Besser streiten und reparieren: Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg.
Der Vortrag beschreibt die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) als wichtiges Werkzeug für empathische Kommunikation, besonders in polyamoren Beziehungen. Kim Begemann betont, wie GFK hilft, Konflikte konstruktiv zu lösen, indem man Gefühle und Bedürfnisse klar ausdrückt und Verantwortung übernimmt, anstatt Schuldzuweisungen zu machen. Dadurch können Missverständnisse vermieden und Beziehungen auf einer emotionalen Ebene gestärkt werden.
Gastvortrag: Sarah Stroh: When exploring ENM (ethical non-monogamy) hurts the people you love ¹
Sarah Stroh explores the emotional complexities of non-monogamy, highlighting the tension between personal freedom and partner impact. Through personal stories, they illustrate challenges such as reconciling their desire for an open relationship with partners' varying comfort levels, ultimately realizing the importance of honoring boundaries. Their main takeaway is that non-monogamy requires balancing personal desires with partner well-being, with each person needing to decide what sacrifices are sustainable for their desired life.
Gastvortrag: Leonie Groß-Usai: Wo geht es wohl hin? Polyamorie im deutschen Recht
Halb-Juristin Leonie Groß-Usai beschreibt die Herausforderungen, polyamore Beziehungen rechtlich abzusichern, da das deutsche Recht bislang nur Zweierbeziehungen berücksichtigt. In Bereichen wie Erbrecht und Rentenansprüchen sowie in der Kindersorge fehlen umfassende rechtliche Regelungen, die diese Beziehungsformen anerkennen. Sie setzt sich dafür ein, dass das Recht zeitnah an die gesellschaftliche Realität angepasst wird, um Diskriminierungen gegenüber polyamoren Lebensformen zu verhindern.
Gastvortrag: Viktoria Astfäller: Polyamore Elternschaft aus Sicht des Jugendamts
Viktoria Astfäller, systemische Therapeutin und Diplom Sozialarbeiterin, spricht darüber, dass das Jugendamt in Deutschland nur bei ernsthaften Kindeswohlgefährdungen eingreift und „ungewöhnliche Lebensweisen“ allein kein Grund für Maßnahmen sind. Sie beschreibt, wie Vollmachten in Patchwork- und polyamoren Familien genutzt werden können, um elterliche Sorge an vertraute Personen zu übertragen, und betont die Wichtigkeit der Bindung zu Bezugspersonen gegenüber Blutsverwandtschaft. Zudem ermutigt sie Eltern, Kinder auf Akzeptanz gegenüber verschiedenen Familienmodellen vorzubereiten, und empfiehlt proaktive Kommunikation mit dem Jugendamt bei besonderen Familienkonstellationen.
Disclaimer: Viktoria spricht nicht in offizieller Funktion des Jugendamts, sondern als Privatperson mit über 10-jähriger Erfahrung im Jugendamt.
¹ Vortrag auf Englisch, alle anderen Vorträge sind auf Deutsch
Annika Ackermann (Veranstalterin): “Hilfe, ich fühle!” Emotionsregulierung in schwierigen Momenten
Leonie Henning (Veranstalterin): 3 Dinge, die ich am Anfang gerne gewusst hätte
Kim Begemann: Eifersucht als Chance
Annina Tonkov: Im Konflikt und außerhalb: Wie wir Beziehungspersonen liebevoll begegnen können
Jeremy Shub: How to be Slutty and Poly (Englisch)
Freya Medley: Less Talk, more Trust: Using Attachment Science and Somatics to Cultivate More Safety with Less Control (Englisch)
Annika Ackermann und Leonie Henning: Bonus Beitrag ohne Deep Dive: Mit deinem Polykül entspannt Weihnachten und Silvester meistern
Das ENP ist ein Zusammenschluss für Beratende und Therapeut*innen, die sich schwerpunktmäßig mit den Themen Polyamorie, Nicht-Monogamie und alternative Beziehungsformen beschäftigen.
Aktuell ist Polyamorie noch ein Nischenthema und Expert*innen arbeiten oft alleine. Ziel ist es, Austausch, Zusammenarbeit, Intervision und Weiterbildung zu ermöglichen und zu fördern. Den Themen LGBTQ+, Kink und Sexarbeit geben wir Raum.
Das ENP wurde 2023 von Leonie Henning (München) und Annika Ackermann (Berlin) ins Leben gerufen. Beide sind Systemische Beraterinnen mit dem Schwerpunkt Polyamorie.